GERECHTIGKEIT ODER OPPORTUNISMUS?

Jetzt soll sie also auf dem Bundesparteitag beschlossen werden: Die Frauenquote für alle Vorstandsfunktionen ab Kreisverbandsebene.

Über drei Jahre hinweg sollen die Ämter dann mit 50% der weiblichen Kandidatinnen besetzt werden. Warum aber nicht auch für die Vorstände von Stadtbezirksverbänden und Ortsverbänden?

Nun, bei allem gesellschaftspolitischem Opportunismus, dem Bundesvorstand ist durchaus bewusst, dass bei einem durchschnittlichen Frauenteil von nur 25% und der Tatsache, dass diesen beiden Ebenen die schlichten Arbeitsebenen sind, besonders in Flächenstaaten fast nirgendwo genügend weibliche Kandidatinnen zur Verfügung stünden. Ganz im Gegensatz zur Besetzung von Listen für Landtags oder Bundestagswahlen. Da gibt es in der Regel genug weibliche Bewerberinnen. Also anders als in der CDU bisher üblich, soll künftig die Verbundenheit mit der Arbeit vor Ort nicht mehr vorrangig sein.

Im übrigen, was ist das für eine seltsame Denkweise. Übertragen auf die Wirtschaft hieße das: Bei einem Anteil von 25 % beanspruche ich 50% des Ertrages! 

Aber gut, wenn man schon nach Geschlecht geht, warum nicht eine gerechte Aufteilung nach Alter. Es gibt 18 Millionen Menschen über 65 Jahre in Deutschland. Also 20% der Vorstandsposten für die Seniorenunion. Und unter 35 sind es so ungefähr 14 Millionen, also so ungefähr 15% der Vorstandsposten auf höherer Ebene für die Junge Union. Man könnte das so fortsetzen!

Ich meine, entscheidend ist doch nur das, was an Einsatz, Arbeit und Engagement gezeigt wird.

Dann werden bald auch der Bundestag und die Länderparlamente wieder den Durchschnitt der Bevölkerung widerspiegeln und nicht nur einen Querschnitt deutscher Universitäten.