Reisezentrum Bremerhaven muss erhalten bleiben

Ab Dezember 2021 wird Bremerhaven endlich wieder mit einem Intercity an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn AG angeschlossen. Hierfür hat die Stadtgesellschaft über viele Jahre gekämpft. Gleichzeitig soll im nächsten Jahr das Reisezentrum der Deutschen Bahn AG im Hauptbahnhof Bremerhaven geschlossen werden. Der Verkauf von Tickets wäre dann nur noch über einen Terminal der NordWestBahn oder online möglich. Schafft man so die Verkehrswende?

 

Thorsten Raschen, MdBB, Fraktionsvorsitzender, bezweifelt das. „Es ist grotesk, dass gerade jetzt, wo die Fernzüge in Bremerhaven wieder halten sollen, keine Beratung für die Fahrgäste vor Ort sichergestellt wird. So gewinnt man keine Menschen für den öffentlichen Verkehr!“ Dabei gäbe es schon eine Lösung für das Problem: Die Betreiber der NWB haben der Mobilitätssenatorin Dr. Maike Schaefer, Bündnis 90/Die Grünen, angeboten, ein Reisezentrum in Bremerhaven zu betreiben und einen Zuschussantrag gestellt. Dieser wurde jedoch durch die Rot-Grüne-Rote Regierung in Bremen abgelehnt. „Hier wird mit zweierlei Maß gemessen!“, findet Raschen. „Denn in Bremen wird das Reisezentrum bezuschusst.“ Die CDU-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft wird diesem Sachverhalt nun mit einer Berichtsbitte an die Mobilitätsdeputation auf den Grund gehen. „Wir erwarten eine zügige Lösung des Problems“, so Raschen.

Gleiches gilt bei den Ausgleichszahlungen für die Ticketausfälle durch Corona im Jahr 2020. Der Bund hat die Hilfsgelder an das Land Bremen längst überwiesen und die Schienenunternehmen haben ihre Ausgleichszahlungen auch schon erhalten. Lediglich bei BREMERHAVEN BUS wartet man bis heute vergeblich. Sie sollen erst im November 2021 ihre Gelder erhalten. „Dieser Umgang mit Bremerhaven durch Senatorin Schaefer ist inakzeptabel. Es wird Zeit, dass sich Regierungschef Dr. Andreas Bovenschulte endlich für die Bremerhavener Interessen einsetzt“, fordert Raschen.