Zum Thema: Der Tourismus-Streit eskaliert Wir stehen zu unserer lokalen Wirtschaft
Eine Untersuchung für Bremerhaven zeigt deutlich, dass der Markt für das Hotelgewerbe keine weiteren Betten zulässt, und nun droht Oberbürgermeister Melf Grantz der Branche erneut mit der Ansiedlung und dem Neubau weiterer Hotels. Seine Aussage, „dass man entschieden habe, eine weitere Ansiedlung und den Neubau von Hotels zuzulassen und den Welpenschutz für unsere bestehenden Hoteliers aufzugeben“, ist in keiner Weise mit der Bremerhavener Politik abgestimmt und scheint seine persönliche Meinung widerzuspiegeln. Die öffentlichkeitswirksamen Alleingänge des Oberbür-germeisters schaden der lokalen Wirtschaft.
„Die Drohkullise, die Oberbürgermeister Melf Grantz damit gegen den Chef der Dehoga, Piet Rothe, und den hier ansässigen Hotelbetrieb aufbaut, ist nicht hinzunehmen. Wir fragen uns, wer entschieden hat, eine weitere Ansiedlung von Hotels in Bremerhaven zuzulassen? Mit der Politik ist diese Entscheidung nicht abgestimmt und mit uns als CDU auch nicht umzusetzen“, betont Thomas Ventzke, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU Stadtverordnetenfraktion.
Darüber hinaus gibt es seit Jahren eine Vereinbarung der Bremerhavener Koalition, dass keine neuen Hotels in Bremerhaven gebaut werden dürfen. Ausnahmen gibt es nur, wenn die Zahlen und die Auslastung den Bau neuer Hotels hergeben. Das letzte Hotel, dem die Koalition ihre Zustimmung gegeben hat, war der Bau des Liberty Hotels im Jahr 2018. Die Einschätzung von Oberbürgermeister Melf Grantz bestand auch beim Bau des neuen Hotels „Premier Inn“ darin, dass die Stadt ein weiteres Ho-tel mit 115 Betten ohne genauere Prüfung auf dem Gebiet des stadtbremischen Überseehafengebietes vertrage.
„Die Hotel- und Gastronomiebranche hat es schwer genug, insbesondere nach der Coronakrise, der Anhebung des Steuersatzes und des Fachkräftemangels. Wir sollten unsere hier ansässigen Betriebe stärken und nicht durch unüberlegte Äußerungen verängstigen“, so Ventzke abschließend.