Senatoren kassieren Absage: Polizeiaufstockung im Hafen obliegt der Landesregierung

Zum Thema: Zoff im Kampf gegen den Kokainschmuggel, Nordsee-Zeitung vom 23.11.22

In einem Brief der Senatoren in Bremen an die Präsidentin der Generalzolldirektion in Bonn wird von Waffengewalt im Hafen und von organisiertem Diebstahl gesprochen. Die kriminellen Strukturen würden die Bevölkerung und die Sicherheit im Hafen gefährden, so heißt es.

„Es ist schon sehr merkwürdig, dass die zuständige Hafensenatorin, Dr. Claudia Schilling, und der Innensenator Ulrich Mäurer, beide SPD, nun mehr Zollbeamte für den Hafen fordern, um den Problemen hier vor Ort Herr zu werden. Dabei liegt das Versagen bei den Senatoren selbst! Der Hafen von Bremerhaven liegt im Zuständigkeitsbereich der Stadt Bremen“, betont Fraktionsvorsitzender Thorsten Raschen, MdBB.

„Es ist erstaunlich, dass man Bremerhaven die Aufstockung auf 520 Polizistinnen und Polizisten verwehrt, ihnen einen Haufen Bürokratie aufbürdet und nun einen Brief an die Zollbehörde nach Bonn schickt, mit der Bitte nach mehr Personal“, wundert sich Christine Schnittker, MdBB, Mitglied in der Innendeputation.

Die Senatoren kassierten verständlicherweise umgehend eine Absage, denn die präventive Bestreifung des Hafengebiets obliegt der Polizei. Raschen und Schnittker hoffen, dass den Verantwortlichen in Bremen nun endlich der Ernst der Lage bewusst ist.

Die Ortspolizei und der Zoll in Bremerhaven machen einen guten Job und versuchen mit den bestehenden Mitteln ihre Arbeit zu erledigen. Mit ihrer Forderung lenken die Senatoren vom eigenen Versagen ab. Wir sahen uns sogar gezwungen, fünf Polizistinnen und Polizisten aus dem eigenen kommunalen Haushalt für Bremerhaven zu finanzieren.