Regelung aus dem Bildungsbereich zum Vorbild nehmen

Die Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik im Bremerhavener Ausschuss für öffentliche Sicher- heit und der Bremer Innendeputation in dieser Woche verdeutlichen einmal mehr, dass die Personal- ausstattung der Ortspolizeibehörde Bremerhaven absolut ungenügend ist. Im Koalitionsvertrag des Landes ist für Bremerhaven eine Zielzahl von 580 Polizisten festgeschrieben, davon sind wir jedoch weit entfernt. Selbst zur vorherigen Zielzahl von 520 klafft eine Lücke von über 30 Stellen. Astrid Milch, Sprecherin im Bremerhavener Ausschuss: „Uns ist bewusst, dass Polizisten nicht vom Himmel fallen und die Ausbildungszahlen in den letzten Jahren erheblich aufgestockt wurden. Dennoch sind steigende Kriminalitätszahlen, intensivere Ermittlungsarbeit und die sich rasant entwickelnden tech- nischen Möglichkeiten bei der Verbrechensdurchführung kaum noch mit der derzeitigen Personal-stärke zu bearbeiten.“

Dabei wird ausdrücklich nicht die Arbeit der Ortspolizeibehörde kritisiert. Das vorhandene Personal wird, auch nach der Umstrukturierung innerhalb der Kriminalpolizei, optimal eingesetzt, die Motiva- tion der Mitarbeitenden ist hoch, was die Befragung aus dem letzten Jahr zum Punkt der sinnstiften- den Tätigkeit zeigt.

Christine Schnittker, MdBB: „Anders als in Bremen, können zum Beispiel Rückstände in der Bearbei- tung von Kriminalitätsfällen kaum nachhaltig abgearbeitet werden. Ich erwarte, dass Herr Senator Mäurer beide Polizeibehörden mit gleichen Maßstäben behandelt. Daher haben wir erneut in der gestrigen Deputationssitzung gefordert, dass - ähnlich wie im Bildungsbereich bei Lehrerstellen - die finanziellen Mittel für Stellen, die nicht mit Polizisten besetzt werden können, Bremerhaven zur Ver- fügung gestellt werden, um dringend benötigtes Personal für den Nichtvollzudienst einstellen zu kön- nen.“

Milch abschließend: „Durch Übertragung von Tätigkeiten, die nicht zwingend durch Vollzugsbeamte ausgeführt werden müssen, würden so wieder Kapazitäten frei. Damit würde man gleichfalls der im- mensen Arbeitsbelastung, die die Mitarbeitenden angegeben haben, entgegenwirken.“