Ängste schüren statt realistischem Dateninteresse

„Hält die AfD die Sicherheitsbefragung im Lande Bremen, die uns im Dezember 2023 im Ausschuss für öffentliche Sicherheit vorgestellt wurde, für falsch oder unpräzise? Hat Herr Jürgewitz die Auswertung überhaupt gelesen, oder sind 150 Seiten vielleicht doch zu umfangreich und bezieht die AfD Informationen lieber aus einer höchst fragwürdigen Umfrage, in denen offensichtlich schon die Fragestellung diskriminierend war?“, fragt sich die CDU-Sprecherin im Ausschuss für öffentliche Sicherheit, Astrid Milch. Wenn eine zitierte Antwortmöglichkeit „zu viele Menschen mit ausländischem Pass in Bremerhaven leben“ war, dann ist der Gesprächsabbruch von Befragten die absolut richtige Antwort. „Die Anzahl der Befragungsabbrüche wäre in dem Zusammenhang wirklich interessant zu wissen.“

Die AfD hätte es sich einfach machen können, indem sie der Sicherheitsbefragung aus dem Ausschuss die relevanten Antworten hätte entnehmen können. Dort ist z. B. zu lesen, dass in Bremerhaven das Sicherheitsgefühl tagsüber (eher) hoch bei 96,6% liegt. Sogar für die Befragung des Sicherheitsgefühls nachts gaben die Bremerhavener Befragten mit 79,1 % ein hohes/eher hohes Empfinden an. „Uns ist natürlich bewusst, dass das Sicherheitsgefühl in den Stadtteilen und manchen Straßenzügen unterschiedlich ist. Das allerdings ist in nahezu jeder Stadt so.“

Wenn sich die AfD die Zeit nähme, würde sie noch viele weitere interessante Fakten erfahren, die in dem 55 Fragen umfassenden Fragebogen dargestellt wurden. Darunter zum Beispiel auch das Leben in der Wohngegend, Erfahrungen und Meinungen über die Polizei oder Opfererfahrungen. „Ganz sicher wissen wir, dass wir alle  - Sicherheitskräfte, aber auch unsere Stadtgesellschaft - ihren stetigen Beitrag leisten müssen, damit wir sicher und unbeschwert in Bremerhaven leben können. Die Mitteilung der AfD lässt allerdings nur einen Schluss zu: Realistische Daten und Fakten sind nebensächlich. Angst schüren und Menschen gegeneinander aufhetzen, steht an erster Stelle.“