Seniorenunion: Vortrag von Klaus Regul zum Hafentunnel

Als Mitglied unserer Senioren Union der CDU, Kreisverband Bremerhaven, stellte uns Klaus Regul den Hafentunnel von Baubeginn bis zum Zustand Februar 2021 im Detail vor.

Er war bis zu seinem Renteneintritt bei der Lloyd-Werft als Dipl. Ing. für Schiffbau und Konstruktion zuständig. Schon ab den ersten Planungen für den Hafentunnel hat er sich für den jetzt realisierten Verlauf des Tunnels eingesetzt. Sinn des Tunnelbaus ist eine bessere Anbindung des Hafens und die Entlastung der Anwohner der Cherbourger Straße vom Verkehrslärm.

Es wird zukünftig mit einer erheblichen Steigerung des Güterverkehrs gerechnet. Die noch vorhandene Straßenführung taugt dafür nicht. Nachdem alle rechtlichen und politischen Fragen geklärt waren, konnte mit dem Bau des Tunnels offiziell am 22. November 2013 begonnen werden. Fertigstellung war für Mitte 2019 angedacht.

Die Finanzierung der Gesamtkosten in Höhe von 171 Mio. Euro setzen sich zusammen aus: Bund mit 120 Mio. Euro, Land 29 Mio. Euro, Bremerhaven 7 Mio. Euro und Hafenwirtschaft 15 Mio. Euro. Das Land Bremen hat die zusätzlichen Kosten für die Planung in Höhe von € 29,2 Mio. übernommen.

Klaus Regul hat bei Begehungen viele tausend Fotos geschossen und davon eine Auswahl in einem etwa einstündigen Film zusammengefasst.

Insgesamt 12 Begehungen konnte er zusammen mit Dr. Ing. Volker Gudehus und Gästen durchführen.

Sehr deutlich wurde der technische Aufwand für den Bau des Tunnels und die Umleitungen der Straßenführungen während der Bauzeit beschrieben. Die Konstruktion als offenen Trog, der mit einer meterdicken Betondecke verschlossen wurde, brachte einige Probleme mit sich.

Insbesondere im östlichen Teil hatten die Bauarbeiter mit nachdrückendem Grundwasser zu tun. Schließlich, nach mehreren Versuchen, konnte das Wasser gestoppt und der Bau fortgesetzt werden; allerdings waren 18 Monate dabei ins Land gegangen.

Die Arge Hafentunnel bekam den Rohbau nicht abgenommen. Eine Liste mit annähernd 2000 Reklamationen muss jetzt nachgearbeitet werden. Durch das Eindringen von Grundwasser und verschiedener anderer Probleme verzögert sich die Fertigstellung.

Die Gesamtkosten sind inzwischen von 171 Mio. Euro auf 180 Mio. Euro, dann auf 240 Mio. Euro und Stand heute auf ca. 270 Mio. Euro gestiegen.

Es ist in der Tat eine schwere Geburt; und um bei dieser Analogie zu bleiben, keiner vermag heute zu sagen, wann mit dem Einsetzen der Wehen gerechnet werden darf.

Nach dem Beifall durch die Mitglieder dankte Wilhelm Behrens dem Referenten Klaus Regul für den ausführlichen Vortrag. Eine weitere Begehung des Tunnels mit ihn ist am 27. Oktober 2021 möglich.