CDU fordert weitere Varianten zum Umbau der Columbusstraße - Gutachten muss nachgebessert werden
In einer gemeinsamen Sitzung von Kreisvorstand und Stadtverordnetenfraktion hat sich die CDU Donnerstagabend das Gutachten der BERNARD Gruppe zur Columbusstraße vorstellen lassen. Das Gutachten ist ist zumindest in einigen Punkten fraglich und bezieht wesentliche Veränderungen nicht mit ein.
„Gerade im Hinblick der Innenstadt-Entwicklung im Bereich der Karstadt-Immobilie, des Eulenhof-Grundstücks sowie auch des ehemaligen Finanzamt-Grundstücks sind die Verbindungsachsen zwischen Innenstadt und Havenwelten von gesteigertem Interesse und bereits in diesem frühen Stadium zwingend mit zu betrachten“, so Torsten Neuhoff, Kreisvorsitzender der CDU Bremerhaven. „Wie sich dieser Bereich auf die Verkehrsführung und die Weiterentwicklung der Columbusstraße auswirkt, ist nicht in das Gutachten mit eingeflossen.“
Das Gutachten sieht eine Reduzierung der Fahrbahn in Nordrichtung auf zwei, in südlicher Richtung auf eine Spur vor. Das Ergebnis zur Reduzierung der Fahrspuren beruht allerdings auf einer Verkehrszählung vom April 2019 im Zeitraum von 15:15 – 16:15 Uhr und wird daher als nicht ausreichend für eine Entscheidungsgrundlage für eine weitreichende Verkehrsführung angesehen. Ebenso wurde der aktuelle ÖPNV-Verkehr mit der engeren Taktung der Busse nicht berücksichtigt und auch für die Verlegung des Reisebus wurde noch keine Alternativlösung vorgeschlagen.
Hinzu kommt, dass scheinbar auch der Radverkehr völlig außer Acht gelassen wurde. Wo und in welcher Art soll sich dieser künftig bewegen?
Für die CDU ist grundsätzlich wichtig, nicht nur die zukünftige Verkehrstrasse zu ordnen, sondern die Verknüpfung der Innenstadt mit den Havenwelten zu entwickeln. Dazu erwartet die CDU-Stadtverordnetenfraktion unter ihrem Vorsitzenden Thorsten Raschen, das weitere Gutachten in Auftrag gegeben werden: „Für eine so weitreichende Entscheidung, reicht es nicht aus, nur eine Variante zu begutachten. Es muss ebenfalls mindestens eine weitere Variante erarbeitet werden, die zwei Spuren in beide Richtungen berücksichtigt sowie eine Sperrung der Autobahn. Weiterhin brauchen wir Antworten, wie die zukünftige Nutzung der 'gewonnenen Flächen' aussehen soll.“
Für eine ernsthafte Betrachtung muss das Gutachten nachgebessert werden sowie auch die weitere Entwicklung der Innenstadt für eine Grundsatzentscheidung herangezogen werden. Da die Umfrage innerhalb der Handelskammer auf eine freiwillige Beteiligung ihrer Mitglieder innerhalb eines Newsletters beruht und sich lediglich ein sehr kleiner Mitgliederkreis beteiligt hat, kann aus Sicht der CDU nicht von einem repräsentativen Ergebnis gesprochen werden.
Viele Unternehmer aus der Logistik- und Speditionsbranche haben sich hingegen bei der CDU für den Erhalt von mindestens zwei Fahrspuren in jede Richtung ausgesprochen.
„Dem Drohgebärden des SPD-Unterbezirksvorsitzenden, Martin Günthner, sehen die Christdemokraten gelassen entgegen“, so Neuhoff. „Für die CDU ist es nicht nachvollziehbar, dass man bei diesem mangelhaften Gutachten bereits eine Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Verkehrsführung ableiten kann. Die CDU steht für eine solide Politik und wird sich daher einer Diskussion nicht verschließen, allerdings reicht die Momentaufnahme des Gutachtens nicht aus“.