Ausbildung und dann in den Landkreis? Bremerhaven ist auf die hier ausgebildeten Erzieherinnen und Erzieher angewiesen
„Seit Jahren haben wir die Problematik angesprochen, dass vermehrt Erzieherinnen und Erzieher in den Landkreis abgeworben werden“, so die jugendpolitische Sprecherin der CDU, Marina Kargoscha.
„In Bremerhaven fehlen jährlich 100 Fachkräfte in den städtischen Einrichtungen, wie auch in den Einrichtungen der freien Träger. Dieser Bedarf ergibt sich durch den fortschreitenden Kita-Ausbau und durch Abwanderungen und Verrentungen.“
Um dem eklatanten Personalmangel in Bremerhaven entgegenzuwirken, hat die Stadt auf vielfältige Weise versucht entgegenzusteuern. In der Berufsbildenden Schule Sophie Scholl wurden die Klassen aufgestockt mit dem Resultat, dass nun drei Ganztagsklassen und eine Teilzeitklasse ausgebildet werden. Ein weiteres Projekt mit 23 spanischen Erzieherinnen und Erziehern ist im Oktober 2022 angelaufen und sehr erfolgreich.
Der Landkreis baut rund um Bremerhaven mehrere neue Einrichtungen, die mit Personal besetzt werden müssen. Aus diesem Grund werden dann häufig die fast fertigen Erzieherinnen und Erzieher für das Anerkennungsjahr in den Landkreis abgeworben. „Dies passiert dann, wie die ZEV in ihrer Pressemitteilung zurecht beschreibt, auf den Rücken der Bremerhavener Kinder,“ so Marina Kargoscha.
„Lieber Landkreis, dann bildet auch bitte entsprechend für eure Einrichtungen aus und schöpft nicht die gut ausgebildeten Fachkräfte aus unserer Stadt mit Versprechungen ab! Wir unterstützen daher die Forderungen der ZEV an den Landkreis. Statt eine erhöhte Praktikumsvergütung einzuführen, sollte das Geld in eine nachhaltige schulische Ausbildung investiert werden.“